Die Geschichte des Seifensiedens
Die Geschichte des Seifensiedens

Die Kunst der Seifensiederei gibt es schon seit der Zeit der Sumerer (2800 - 2000 v.Chr.), die herausfanden, daß mit Holzasche gemischte Öle besondere Eigenschaften besitzen. Auch bei den Griechen, Ägyptern und Römern finden sich Hinweise auf die Verwendung von Seifen. Die große Tradition des Seifesiedens fand im 8. Jahrhundert mit der Erfindung eines neuen Verfahrens in Syrien ihren Anfang. Dort wurde durch Kochen von Olivenöl mit Soda (Natriumcarbonat) eine reine Olivenölseife hergestellt, die mit Lorbeeröl angereichert wurde, die bis heute bekannte "Alepposeife". Sie ist der Vorläufer der in Marseille hergestellten "Savon de Marseille". Während der Kreuzzüge ist das Wissen um die Seifensiedekunst nach Europa gelangt und ersetzte dort das bis dahin gebräuchliche Waschen mit Holzasche oder deren Lauge. Der erste urkundlich erwähnte Seifensieder in Marseille findet sich im Jahre 1371. Erste Zünfte der Seifensieder sind in Augsburg, Wien und Ulm im 14. Jahrhundert nachgewiesen. Im 17. Jahrhundert erhielt die Seifensiederei durch den französischen König Ludwig XIV, (den "Sonnenkönig") einen neuen Aufschwung. Nachdem es 1790 dem Franzosen Nicolas Leblanc gelang, Soda künstlich herzustellen, wurde Seife zu einem allgemein erschwinglichen Produkt zur Körperreinigung.