Über die Inhaltsstoffe meiner Seifen

05.06.2011

Die von mir hergestellten Naturseifen werden nicht wie früher gekocht, sondern im Kaltrührverfahren hergestellt. Öle und Fette werden mit Natronlauge gemischt und verbinden sich zu Seife. Hierbei werden Öle und Fette immer im Überschuss eingesetzt, sodass sie nicht vollständig verseift werden, sondern als rückfettende Bestandteile in der Seife erhalten bleiben. Meine Seifen sind in der Regel 6-10% überfettet. Die Pflegewirkung der Naturseife besteht neben der Wirkung der verwendeten Öle und Fette auch auf weiteren Rohstoffen, wie z.B. ätherischen Ölen, Tonerden, Seide, Algen, Kräutern, Früchten und vielem mehr. Sie werden eine ganze Reihe ausgefallener Zutaten in meinen Seifen finden, die ich Ihnen im Folgenden kurz vorstellen möchte:

Öle und Fette

Als Basisöle verwende ich in meinen Naturseifen Kokosöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Distelöl, Rapsöl und Palmöl, sofern sich letzteres nicht durch andere Basisöle ersetzen lässt. Diesen werden dann weitere wertvolle Öle und Fette zugesetzt, die der Seife und ihrem Schaum besondere Eigenschaften verleihen.
Aprikosenkernöl (Prunus armenicae) ist ein wundervolles Öl, weil es sehr milde und reich an Enzymen ist und gut in die Haut einzieht. Es wird in der Kosmetik vor allem für trockene, spröde, rissige, reife oder empfindliche Haut verwendet. Das Öl soll gewebefestigende und hautberuhigende Eigenschaften haben, Feuchtigkeit speichern und den Hautstoffwechsel aktivieren.
Avocadoöl (Persea gratissima) ist ein grünes, vitaminreiches Öl das durch Kaltpressung aus der reifen Frucht gewonnen wird. Es gilt als feuchtigkeitsspendend, hautglättend und regenerierend und macht die Haut geschmeidig. Es wird häufig zur Pflege von schuppiger, rissiger oder spröder Haut verwendet.
Babassuöl (Orbignya oleifera) wird aus den Früchten der brasilianischen Babassupalme gewonnen. Es ist mit seinem hohen Gehalt an Laurin- und Myristinsäure dem Kokosnußöl sehr ähnlich und wurde ebenso wie dieses schon vor über hundert Jahren zur Seifenherstellung verwendet. Babassuöl zieht gut ein und bindet Feuchtigkeit, weswegen es oft für feuchtigkeitsarme oder fette, unreine Haut empfohlen wird.
Distelöl (Carthamus tinctorius) ist ein leichtes Öl, welches keinen Fettglanz auf der Haut hinterlässt. Daher wird es gerne für unreine, fettige oder Mischhaut verwendet.
Jojobaöl (Simmondsia Chinensis) ist eigentlich ein flüssiges Wachs mit einem hohen Anteil an Vitamin A und B und unverseifbaren Inhaltsstoffen. Es zieht hervorragend in die Haut ein und macht sie geschmeidig. Jojobaöl gilt als antiallergen und ist ein gutes Öl für alle Hauttypen.
Kakaobutter (Theobroma cacao) wird in der Kosmetik gerne zur Pflege trockener und rissiger Haut verwendet. Es schützt die Haut und macht sie zart und geschmeidig.
Kokosöl (Cocos nucifera) wird aus dem getrockneten Fruchtfleisch der Kokosnuß gewonnen. Da es die Schaumeigenschaften der Seife verstärkt, ist es als wichtiges Basisöl in den meisten meiner Seifen enthalten. Es gilt als hervorragend geeignet für pflegebedürftige Haut, weil es feuchtigkeitsspendend wirkt.
Mandelöl (Prunus dulcis) ist eines der wertvollsten Öle in der Hautpflege, weil es viele ungesättigte Fettsäuren, Proteine und Vitamine enthält. Es wird schon seit dem Altertum für die Schönheitspflege verwendet. Mandelöl ist sehr gut verträglich, wirkt reizlindernd, pflegend und fettet die Haut. Es ist für jeden Hauttyp, besonders für trockne Haut geeignet, die zu Rissen, Ekzemen und Schuppen neigt.
Olivenöl (Olea europaea) enthält viele Vitamine, Proteine und ungesättigte Fettsäuren Aufgrund seiner heilenden, entzündungshemmenden Eigenschaften wird es schon seit Jahrhunderten geschätzt. Seifen mit Olivenöl sind sehr milde und gut geeignet für jeden Hauttyp.
Palmöl (Elaeis guineensis) enthält viele antioxidative Vitamine, die zur Hautregeneration notwendig sind. In den Rezepturen, in denen es nicht durch ein anderes Basisfett ersetzt werden kann, verwende ich zertifiziertes Palmöl.
Palmkernöl (Elaeis guineensis) ist wie Kokosöl auch ein sehr gutes Schaumfett. Aufgrund seiner Zusammensetzung ist es jedoch milder zur Haut.
Rapsöl (Brassica campestris, Brassica napus) ist gut geeignet für empfindliche, reife, schuppige oder rissige Haut und ist in den meisten meiner Seifen als Basisöl enthalten. Es ist sehr feuchtigkeitsspendend und pflegend.
Reiskeimöl (Oryza sativa) enthält viel Vitamin E. In Japan wird es traditionell zur Schönheitspflege eingesetzt, es zieht leicht ein und hinterlässt ein weiches, zartes Hautgefühl.
Rizinusöl (Ricinus communis) wird nur selten als reines Öl eingesetzt. In der Seife unterstützt es die schaumbildenden Eigenschaften der anderen Öle und verleiht ihr einen leichten Glanz.
Sheabutter (Butyrospermum parkii) wird aus den Nüssen des afrikanischen Shea Baums gewonnen. Es enthält viele unverseifbare, hautpflegende Stoffe, bewahrt den Feuchtigkeitshaushalt der Haut und macht sie geschmeidig und fein. Shea Butter ist sehr milde und gut für trockene und beanspruchte Haut geeignet. Darüberhinaus gilt sie als Anti-Aging-Wirkstoff.
Sonnenblumenöl (Helianthus annus) wird aus den Kernen der Sonnenblume hergestellt. Es ist sehr vitamin- und lecithinreich und schützt die Haut vor Umwelteinflüssen. In Seifen wird es als Basisöl für fette Haut, Mischhaut und normale Haut verwendet.
Traubenkernöl (Vitis vinifera) ist leichtes Öl mit einem hohen Anteil essentieller Fettsäuren. Das Öl bewahrt die Elastizität und die Hautfeuchtigkeit, reguliert den Talgfluss und wirkt Verhornung entgegen. In der Hautpflege wird es bei fetter Haut, Mischhaut und reifer Haut verwendet.
Walnußöl (Juglans regia) ist ein reichhaltiges, pflegendes Öl, das schnell einzieht. Eine Seife mit Walnußöl ist für Mischhaut, trockene und reife Haut geeignet.
Weizenkeimöl (Triticum vulgare) ist sehr vitaminreich. Daher wird es vor allem für die Pflege von reifer, trockener oder strapazierter Haut verwendet. Es hat hautregenerierenden Eigenschaften und ist sehr reichhaltig. In den Seifen wird es zur Überfettung verwendet.

Farbe

Viele der verwendeten Öle haben schon eine Färbung, die auch in der Seife erhalten bleibt. So ist z.B. eine Olivenölseife an sich schon zartgrün. Unraffiniertes Palmöl färbt je nach Menge die Seife gelb bis orange. Solche Naturfarben sind leider nicht lichtecht und verblassen mit der Zeit etwas. Eine weitere Möglichkeit, Seife einzufärben, ist die Verwendung natürlicher Pigmente wie Tonerden, Pflanzenkohle oder auch Zutaten wie z.B. Kaffee oder Kräutertee. Für kräftige, bunte Farben werden Kosmetikpigmente eingesetzt.

Duftstoffe

Fast alle meiner Seifen zeichnen sich durch einen wundervollen Duft aus. Ich verwende hierfür überwiegend selbst zusammengestellte Mischungen aus ätherischen Ölen und Parfümölen.

Für besonders empfindliche Haut habe ich auch Seifen im Sortiment, bei denen bewusst auf Duft- und Farbstoffe verzichtet wurde.

Weitere Zusätze

Einige meiner Seifen enthalten weitere Zusätze, die ihnen besondere Eigenschaften verleihen.
Meersalz ist in einem hohen Anteil in meinen Salzseifen enthalten. Es macht die Seifen sehr hart. Beim Waschen gibt es der Haut ein Gefühl, als hätte man im Meer gebadet. Ich verwende die Salzseifen gerne als Gesichtsseifen.
Gemahlener Mohn hat einen milden Peelingeffekt und wird von mir in Dusch- oder Gesichtsseifen eingesetzt.
Bienenhonig eignet sich gut zur Hautpflege, weil er feuchtigkeitsspendend ist. Außerdem fördert er die Schaumbildung der Seife.
Seide macht den Schaum weich und cremig.
Mandelkern-Olivenstein-Granulatwird als Peelingzusatz in einiger meiner Seifen verwendet. Es hat einen starken Schrubbeleffekt und hilft, auch sehr schmutzige Hände zu reinigen.
Mascarpone wirkt zusätzlich zu den unverseiften Ölen rückfettend und schützt die Haut bei häufigem Waschen.
Kaolin ist in meinen Rasierseifen enthalten. Es bewirkt ein gutes Gleiten des Rasiermessers schützt die Haut.
Kräuter können püriert, als Ölauszug oder Tee den Seifen beigegeben werden.